Die Vielfalt der Milch: Slow Food, BVDM und Geschmackstage e. V. feiern Ur-Lebensmittel mit Verkostung.
Im Rahmen der Geschmackstage 2015 findet am 23. Oktober 2015 auf dem Völkleswaldhof in Oberrot ein seltenes Geschmackserlebnis statt. Es gibt sie noch, die gute Milch heißt die gemeinsame Veranstaltung von Slow Food Deutschland e.V., dem Bundesverband der Vorzugsmilcherzeuger und Direktvermarkter von Milch und Milchprodukten (BVDM) und Geschmackstage Deutschland e.V.
Bei einer kostenlosen Querverkostung können Genussfreudige den Unterschieden zwischen naturbelassenen Milchen nachschmecken. 5 verschiedene Milchen von Vorzugsmilchbetrieben aus verschiedenen Regionen Deutschlands stehen zum Geschmacksvergleich bereit. „Kann man Landschaft schmecken?“ heißt nur eine der spannenden Fragen.
Die Veranstaltung soll Besucher über geschmackliche Unterschiede aufklären und darüber informieren, wo Interessierte noch die Möglichkeit haben hochwertige Milch zu kaufen.
Datum/Uhrzeit:
Freitag, 23. Oktober 2015,14:00 – 16:30 Uhr
Ort:
Völkleswaldhof (demeter), Völkleswaldhof 5, 74420 Oberrot / Scheuerhalden
Programm:
14:00 – 14:30h: Einführung ,Es gibt sie noch die gute Milch‘
Anja Frey, Vorzugsmilch-Landwirtin und Mitglied im BVDM
Dr. Rupert Ebner, Slow Food Deutschland e. V.
Heiner Sindel, Geschmackstage Deutschland e.V.
14:30 – 15:15h: Geschmackserlebnis / Querverkostung
Den Unterschieden naturbelassener Milchen auf der Spur
Kirsten Kohlhaw, freie Textarbeiterin und Milchexpertin
15:15 – 15:45h:Diskussion bei einem kleinen Imbiss
15:45 – 16:30h: Hofführung
Das Milchvieh von Anja und Pius Frey freut sich auf Besuch
Rohe (unbearbeitete) Milch von Tieren ist ein zentraler Teil der Ernährung in unserer Kultur. Diese Milch zeichnet sich durch eine ungeheure Vielfalt geschmacklicher Qualitäten aus, die ihrerseits durch eine Vielzahl unterschiedlicher Inhaltstoffe hervorgerufen wird. Diese Inhaltsstoffe bestimmen nicht nur den Geschmack, sondern auch die Eigenschaften für die äußerst vielseitigen Möglichkeiten der Weiterverarbeitung. Leider sind wir es gewohnt, von Milch nur in der Einzahl zu sprechen. Um der Vielfältigkeit der Milch in Geschmack und Zusammensetzung gerecht zu werden, sollten wir den Plural von Milch – „Milchen“ – in unseren Wortschatz aufnehmen.
Während die natürliche Vielfalt der Milchen verloren geht, wird die vermeintliche Auswahl zwischen designten Milch-Varianten immer größer. Durch extrem erfolgreiche Gewöhnung an diese höchst industrielle Milch sind wir unsensibel für echte Vielfalt geworden. Die Folge: für die Bewertung von Milch werden meist allein der Fettanteil und die Haltbarkeit herangezogen.
Die Reduzierung der Milchvielfalt auf ein industrielles Produkt aber beraubt uns eines qualitativ hochwertigen und geschmacklich vielfältigen Lebensmittels, das Ausdruck von Landschaft, Tier und Mensch ist. Rohmilch und Rohmilchkäse sind so vielgestaltig wie die Tierarten (Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Kamel, Rentier), deren Rassen, Regionen, Hersteller und Verarbeitungsweisen.
Für Anmeldungen wenden Sie sich bitte an:
Andrea Lenkert-Hörrmann, Projektbeauftragte von Slow Food Deutschland e. V.
E-Mail: projektbeauftragte@slowfood.de