UN-Milleniumsziele. Eine kritische Bilanz. Vortrag im Hospitalhof 19.10. um 19 Uhr

MO 19.10.15, 19:00 – 21:00 Uhr

Wir brauchen keine weiteren Versprechen. Wir müssen anfangen, die Versprechen einzuhalten, die wir bereits abgegeben haben, sagte der damalige UN-Generalsektretär Kofi Annan im Jahre 2004. Die Weltgemeinschaft hat mit den Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen eine klare Vorstellung davon entwickelt, wie weit sie bis zum Jahr 2015 auf den dem Weg der Überwindung von Armut und Not kommen will. Staatschefs von 189 Ländern haben die Millenniumsentwicklungsziele unterzeichnet. Sie sind allgemein akzeptiert und ambitioniert. Kofi Annan hat darauf hingewiesen, dass Tag für Tag 150 000 Menschen ein Zugang zu sauberem Trinkwasser geschaffen werden müsste, damit das Ziel, 500 Millionen Menschen zusätzlich mit einem Zugang zu sauberem Wasser auszustatten, bis 2015 erreicht wird. Von einem solchen Fortschritt sind wir derzeit noch weit entfernt, aber für einen Global Marshall Plan sind die Millenniumsentwicklungsziele eine Art Prüfraster, die ein vernünftiges und seit langem überfälliges Entwicklungsprogramm darstellen. Die Ziele in Kurzfassung sind:

• ein gut funktionierendes, leistungsfähiges Governance-System
• exzellent ausgebildete und geeignet orientierte und motivierte Menschen
• hervorragende Infrastrukturen auf internationalem Niveau
• ein hervorragender Kapitalstock
• Zugriff auf benötigte Ressourcen
• eine leistungsfähige Forschung und international konkurrenzfähige Innovationsprozesse
• ein leistungsfähiges Geld- und Finanzsystem
• eine enge Einbettung der Unternehmen und Menschen in weltweite Wertschöpfungsnetzwerke.

Als besonders wichtig für Entwicklung und Chancengleichheit erscheint Ziel 2, eine Grundschulausbildung für alle Kinder, Jungen wie Mädchen. Die Ziele 3, 4 und 5 betreffen die Lage der Frauen, die überall die größte Last tragen und oft benachteiligt sind. Ziel 4 und 5 sind ein Versuch, sich dem extrem wichtigen Thema der Familienplanung und der reproduktiven Gesundheit anzunehmen. Mit der amerikanischen Regierung war eine offene Thematisierung dieses Menschenrechts beim Millenniumsgipfel leidern nicht möglich.

Die rasche Verwirklichung der Millenniumsentwicklungsziele ist ein Zwischenschritt zu einer gerechten Weltordnung, zu einer globalen Ökosozialen Marktwirtschaft und zu einer nachhaltiger Entwicklung. Nachdem das Jahr 2015 seinem Ende zugeht, formuliert die Weltgemeinschaft neue Ziele: Die Nachhaltigkeitsziele 2015 – 2030 für die ganze Welt.

———————————————————————————————————————————— Der Vortrag wurde ermöglicht dank der Kooperation mit:
Die Global Marshall Plan Lokalgruppe Stuttgart – für eine Welt in Balance

Die Weltgemeinschaft steht am Beginn des 21. Jahrhunderts vor gewaltigen Herausforderungen: Finanzkrisen, Bevölkerungswachstum und Klimawandel machen uns deutlich, dass ein Umsteuern in unserem privaten und politischem Handeln dringend notwendig ist.

Angesichts dieser Probleme setzt sich die Global Marshall Plan Lokalgruppe Stuttgart für eine »Welt in Balance« ein. Die Gruppe engagiert sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen, insbesondere in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Bildung. Durch einen globalen Ordnungsrahmen sollen Armut überwunden, natürliche Ressourcen geschützt und weltweit geltende Sozial- und Umweltstandards geschaffen werden.

Die Global Marshall Plan Lokalgruppe ist seit Oktober 2013 vor Ort in Stuttgart aktiv und Teil eines internationalen Netzwerkes. Durch Gespräche, Diskussionen, Aktionen, Vorträge möchte die Gruppe informieren, zum Nachdenken anregen und zu einem Bewusstseinswandel beitragen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei einem der regelmäßig stattfinden Treffen über die Aktivitäten der Gruppe zu informieren. Die Treffen finden in der Regel am ersten Montag eines Monats um 19.30 Uhr im Forum 3 (Stadtmitte) statt. Nähere Informationen finden Sie unter www.gmpi-stuttgart.de

KOOPERATION mit der Global Marshall Plan Initiative – Lokalgruppe Stuttgart und der VHS Stuttgart
Im Rahmen der Hochschultage Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit an der Uni Hohenheim: www.hochschultage.org

REFERENT: Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, Professor für Datenbanken und Künstliche Intelligenz und Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung an der Universität Ulm, langjähriger Einsatz für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft und die Global Marshall Plan Initiative

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