Ist der Mensch, was er isst?
Die 13. Triennale Kleinplastik 2016 zeigt unter dem Motto FOOD Werke zeitgenössischer Kunst, die sich mit dem vielschichtigen Thema bildnerisch beschäftigen. Ein umfangreiches Programm mit Lesungen, Vorträgen, Podiumsgespräch, Filmen, Theater und Ausstellungen bindet die Triennale in einen weiteren Kontext ein. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme und Leibeserhalt. Der Prozess der Zivilisation wurde nicht nur von der Verfeinerung des Geschmacks und der Tischsitten, sondern auch vom Nachdenken über die Bedeutungen des Kochens und Essens begleitet.
Aber vermutlich noch nie in der langen Geschichte der Menschheit wurde Essen so sehr problematisiert wie heute. In den westlichen Gesellschaften, wo eher Über uss herrscht als Mangel, sind Diäten zur Gewichtsreduktion ein ö entliches Dauerthema. Im Fernsehen wird auf allen Kanälen aufwendig gekocht, während Fastfood nicht selten den Alltag regiert. Kochen und Essen sind Aktivitäten, mit denen sich gesellschaftliche Schichten voneinander unterscheiden und abgrenzen. Die industrielle Produktion von Fleisch aus Massentierhaltung hat zu Debatten über die ethische Dimension unseres Verhaltens gegenüber Tieren geführt. Bestseller wie Tiere essen von Jonathan Safran Foer und Selbstversuche wie Karen Duves Anständig essen plädieren für einen selbstkritischen Umgang mit unseren Essgewohnheiten.
Die Fellbacher Reihe, die die Triennale vorbereitet und begleitet, nähert sich dem Themenfeld nachdenklich, analytisch, aber auch angemessen genussvoll und spielerisch. Ob Diskussion über religiöse Speisegebote, Beiträge zur Soziologie des Essens und zu Nachhaltigkeitsaspekten oder Mittagstisch mit Ingrid Noll, literarisch-kulinarisches Menü mit Anne Köhler und mit „Chuzpe” zubereitete Klopse auf dem Theater – es ist in Fellbach angerichtet!
Das ganze Programm mit spannenden Veranstaltungen findet sich hier: http://www.triennale.de/Triennale-Beiprogramm.pdf