Der Mensch ist, was er isst!
Mit Prof. Dr. Hans Werner Ingensiep
Zum Auftakt der umfangreichen Reihe stellt Hans Werner Ingensiep die titelgebende These von Ludwig Feuerbach in einen ideengeschichtli- chen Kontext. Am Mittwoch, 13. Januar 2016, 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei Fellbach, Berliner Platz 5, spannt der Naturwissenschaftler und Philosophie-Professor von der Universität Duisburg-Essen in seinem Vortrag „Der Mensch ist, was er isst“ den Bogen von Feuerbachs damals revolutionärem Ausspruch zu elementaren biologischen und kulturellen Aspekten von Essen und Ernährung heute.
Die Aussage Der Mensch ist, was er isst des Philosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872), wonach der Mensch auch ein leibliches, von materiellen Bedürfnissen bestimmtes Wesen ist, gehört zu den wohl meist zitierten „gastrosophischen“ Sätzen. Was heute banal klingt, hatte jedoch bei dem idealismuskritischen Philosophen, der Karl Marx wesentlich beeinflusste, einen anthropologisch-philosophischen Hintersinn. Es ging um nichts weniger als um den Bruch mit einer Tradition, die im Menschen ein nur von Geist und Seele regiertes Wesen sah. Feuerbach hingegen entwarf ein neues Menschenbild, in dem die leibliche Dimension eine wesentliche Rolle spielte. Damit wurde der Mensch auch als Teil der natürlichen Kreisläufe definiert: als Essender und als jemand, der identisch ist mit dem, was er gegessen hat.
Hans Werner Ingensiep, geboren 1953, promovierte in den Biowissenschaften und habilitierte sich in der Philosophie. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bioethik, Naturphilosophie und Anthropologie. Aus der Beschäftigung mit dem Verhältnis von Mensch und Affen erwuchs die aktuell bekannteste Publikation: Der kultivierte Affe. Philosophie, Geschichte, Gegenwart.
Der Eintritt für den Vortrag beträgt 8 €, ermäßigt 3 €. Karten sind ab Freitag, 18. De- zember, im Vorverkauf beim i-Punkt Fellbach, Marktplatz 7, Telefon 0711/58 00 58, erhältlich sowie an der Abendkasse. Diese öffnet 45 Minuten vor Veranstaltungsbe- ginn. Das Gesamtprogramm kann beim Kulturamt unter Telefon 0711/5851-364 oder E-Mail kulturamt@fellbach.de angefordert werden.
Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit von Kulturamt und Volkshochschule Unteres Remstal e. V.