Gut sieben Milliarden Menschen leben heute auf der Erde, 2050 werden es fast zehn Milliarden Menschen sein. Bereits heute hungern 3 Milliarden von ihnen oder sind mangelernährt – wie wird das 2050 dann sein?
„Um die Menschen zu ernähren, müssen 70 Prozent mehr Lebensmittel produziert werden“, prophezeien die Agrarkonzerne. Und das gehe nur mit mehr Chemie, mit Gentechnik und Massentierhaltung.
Aber ist das wirklich der einzig gangbare Weg?
Stefan Kreutzberger, Journalist und Autor mit dem Schwerpunkt Entwicklungspolitik und Nachhaltigkeit hat in seinem neuen Buch „Harte Kost – Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt” das Thema Welternährung bearbeitet.
Mit dem Filmemacher Valentin Thurn, Regisseur des Films „10 Milliarden“, hat er sich auf eine weltweite Suche nach zukunftsfähigen Lösungen für eine Nahrungsmittelproduktion, die Mensch und Tier respektiert und die knappen Ressourcen schont, begeben.
Sie besuchten Visionäre aus den zwei gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trafen Biobäuerinnen und -bauern und Nahrungsmittelspekulanten, besuchten urbane Gärten und Industrieschlachthöfe, Insekten- und Genlachsfarmen.
Ihre sorgfältig recherchierten Fakten, was Lebensmittelvernichtung, Landgrabbing, Agrarfabriken, Massentierhaltung angeht, sind tatsächlich „harte Kost“.
„Ernährung ist eine hochpolitische Angelegenheit“ so Stefan Kreutzberger, „Wenn die Zahl der Hungernden auf der Welt steigt, dann liegt das nicht am Mangel, sondern an der ungleichen und unfairen globalen und sozialen Verteilung.“
Die Stadt Radolfzell engagiert sich im Rahmen ihres 2000-Watt Konzeptes u.a. für das Angebot energiesparender Speisen und Getränke in der öffentlichen Verpflegung. Sieben Radolfzeller Restaurants haben sich verpflichtet, kontinuierlich regionale, saisonale, vegetarische sowie teils bio-zertifizierte Lebensmittel einzusetzen. Sie und ihre Gäste zeigen, dass das eigene Konsumverhalten zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Überwindung des Hungers auf der Erde beitragen kann, und belegt, dass wir mit unserem Klimaschutzmanagement auf dem richtigen Weg sind.
Der Radolfzeller Fachbereich Kultur und das Klimaschutzmanagement laden Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen ein, sich in die Diskussion einer enkeltauglichen Gesellschaft einzubringen. Stefan Kreutzberger präsentiert Lösungsansätze, die eine ökologische, ökonomische und sozial nachhaltige Möglichkeit der Nahrungserzeugung aufzeigen. Begleitet wird dies mit Filmausschnitten.
Die Veranstaltung findet am Montag, den 21. September 2015, 19:00 Uhr im Milchwerk (kleiner Saal -, Werner-Messmer-Str. 14, 78315 Radolfzell statt.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.