http://future.arte.tv/de/thema/was-ist-unser-essen-wert#article-anchor-2821
Etwa 58 Milliarden Euro des EU-Etats fließen jährlich in Agrarsubventionen – der größte EU-Einzelposten. Mit diesen Subventionen sollen vor allem die Existenz von Kleinbauern geschützt, die Preise für Lebensmittel stabilisiert und so letztlich die Versorgung mit Nahrungsmitteln gesichert werden. Außerdem sorgt das Milliardengeschenk der Steuerzahler an die Landwirte für billige Lebensmittel.
Davon profitieren auch Familien wie die von Barbara S. seit Jahren. Ein Gewinn für alle, könnte man meinen. Doch während das System billige Lebensmittel fördert, geraten viele Bauern und Erzeuger in eine Schieflage.
Kleinbäuerliche Betriebe werden verdrängt statt unterstützt. Nutznießer sind vor allem Massenproduzenten. Darunter leidet die Qualität der Lebensmittel, eine nachhaltige Land- und Viehwirtschaft ist kaum noch möglich. Wie viel die Produktion kostet und wie viel Subventionen in jedem einzelnen Produkt stecken, davon haben Verbraucher wie Barbara S. und ihr Mann keine Ahnung. Werden Subventionen richtig eingesetzt? Sind unsere Lebensmittel gar zu billig? Müssen wir umdenken? Die Produktion und der logistische Aufwand, um die Waren ins Regal zu befördern, sind immens. Doch in den Preisen spiegelt sich das kaum wider. So sind die Ausgaben deutscher Haushalte für Nahrungsmittel in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken, rund zehn Prozent geben sie heute noch für Lebensmittel aus. Zum Teil werden Produkte hier billiger verkauft als im Ursprungsland selbst. Welche Auswirkungen hat die Preisdrückerei auf die Qualität? Und wäre ein Verzicht auf Subventionen eine Lösung? Wie viel würden unsere Lebensmittel dann kosten?
Für eine gerechtere und umweltverträglichere Lebensmittelproduktion müssen nicht nur die Produzenten, sondern auch die Konsumenten umdenken. Die Dokumentation nimmt die Subventionsproblematik aus der Sicht der Verbraucher unter die Lupe. Ausgehend von konkreten Produkten aus dem Supermarkt, zeigt sie Herstellungsort und Produktionsbedingungen sowie die konkreten Subventionsmechanismen.