Beginnen wir mit dem Schlusskapitel: Ein Szenario wird beschrieben, wie die (nötige!) Landwirtschaft in ca. 40 Jahren aussieht, mit teilweise regional basiertem und überwiegendem ökologischem Anbau – die industrielle Landwirtschaft gehört der Vergangenheit an! Dabei kann eine wachsende Bevölkerung durchaus ausreichend und gut, sauber und fair ernährt werden. So oder so ähnlich stellen sich dies wohl auch viele Anhänger von Slow Food vor!
Ist das Szenario fundiert? Erfahren wir etwas Neues in den Kapiteln zuvor? Ihre gut lesbaren Schilderungen zu ihren gut ausgewählten Betrieben im Food Sektor (einschl. einer Rohstoffbörse in Chicago) auf der ganzen Welt zeigen sowohl die Vielfalt von Problemen wie auch die Vielfalt von Lösungsmöglichkeiten – soweit einem dies in der Kürze eines kleinen Buchs gelingen kann.
Neu dabei ist ein „unaufgeregter“ Stil, der angesichts der Komplexität der Materie und der damit verbundenen Schwere einer eindeutigen Beurteilung oder ggf. sogar eindeutiger Vorhersagen angebracht erscheint. So wird z. B. durchaus Verständnis für Landwirte aufgebracht, die ihre Produktion immer weiter industrialisieren. Damit wird die ganze Widersprüchlichkeit der Entwicklungen klarer, und die enorme Bedeutung des Geldes bzw. Kapitals dabei. Dem etwas entgegen zu setzen – nämlich langfristig zu erhaltende echte Werte -, ist Aufgabe der Politik sowie jedes Einzelnen!
Auch so betrachtet tut das Szenario gut – es könnte vielleicht doch ein Happy End für die Agrar- und Esskultur geben!
Roman Lenz