Das kleine Büchlein dieser bekannten Schriftsteller und Journalisten besteht aus drei Teilen: Einem Gespräch zwischen beiden Autoren mit der Überschrift des Buchtitels: Eine Idee von Glück. Dann folgen zuerst von Luis Sepúlveda und dann von Carlo Petrini jeweils sieben Ideen für eine bessere Zukunft.
In allen drei Teilen werden Geschichten erzählt, Thesen aufgestellt und Plädoyers gehalten. Kurzweilig, hintergründig, mit viel Poesie. Immer wieder verbunden mit dem Hinweis, auf die kleinen und bedeutungslos erscheinenden Dinge zu achten… Die sieben Ideen streifen dabei die Themen Glück, Gastronomie, Fortschritt, vom Teilen, Ernährung, Natur, und Politik. Häufig geht es um grundlegende Rechte, um Werte, die es zu vermitteln, zu leben und einzufordern gilt – wie etwa Glück und „Langsamkeit“, statt der Diktatur des Marktes; und natürlich geht es immer wieder um das Essen und Zusammensein am Tisch, das die so wichtigen täglichen Begegnungen vernetzt und ritualisiert, und damit Fundamente für Glück, aber auch für Politik schafft.
Während Luis Sepúlveda seinen Ideen noch eine (besonders) schön geschriebene Geschichte aus seinem Heimatland zu einer glücklichen Insel, die zunehmend von Lachsfarmen bedroht ist, hinzufügt, haben die Beiträge von Carlo Petrini für Slow Food Interessierte zahlreiche Erläuterungen zu seinem und zum Werdegang von Slow Food. Wie es zu Terra Madre kam, was Convivien bedeuten, ist ebenso thematisiert wie der Slogan „gut, sauber und fair“ – die Thematik seines vorigen Buchs – immer eingebaut in eine der Ideen-Betrachtungen.
Manchmal hat man das Gefühl, insbesondere bei Carlo Petrini, dass alles irgendwie zusammenhängt und Poesie ganz viel mit Politik zu tun hat – oder gibt es da doch Unterschiede? Auch, dass sich die Themen zu den „Ideen zum Glück“ stark vermischen. Und dann heißt es auch: „Essen ist immer ein Netzwerk“. Und: „Glück ist ein …Netzwerk!“
Lassen wir es mal so stehen! Das Lesen und Mit-Sinnieren hat jedenfalls Spaß gemacht!
Roman Lenz
Oekom Verlag, 167S. ,16,95€